Dieses Dokument beschreibt, wie die Low-Budget Philips USB Webcam (Modell SPC300NC) mit Linux verwendet werden kann.
Manuel Feier, April 2006
Der Treiber "spca5xx" ist nötig, um diese Kamera zu betreiben. Meines Wissens gibt es noch keine direkte Unterstützung dieser Kamera durch den Linuxkernel, bei ähnlichen Modellen soll diese aber bereits verfügbar sein. Den Treiber gibts für die meisten Distributionen auf der Homepage der Autoren zum Download.
Die Quellen für das Kernelmodul sind relativ leicht zu entpacken und zu bauen, alles gemäss mitgelieferter Anleitung. Resultat ist das Modul "spca5xx", welches mittels "modprobe" geladen werden kann. Achtung: Video4Linux muss vom Kernel unterstützt werden, geg. muss dies also noch in den Kernel oder als Modul gebaut und geladen werden. Die meisten Distributionen dürften es aber bereits drin haben.
Auch gleich von der Downloadseite installiert man sich die Zusatztools zum Modul (spcaview, spcaserv und spcacat). Wenn das Modul erfolgreich geladen wurde, kann man mit "spcaview" nun versuchen, ein Videofenster zu öffnen. Will man es als unprivilegierter Benutzer starten, ist zusätzlich eine Anpassung der Rechte auf dem Videodevce (i.d.R /dev/video0 oder /dev/video1) notwendig.
Funktioniert der Zugriff mit SPCAVIEW kann man die Kamera mit allen üblichen Anwendungen verwenden, beispielsweise mit xawtv einzelne Bilder auf einen Webserver übertragen oder die Webcam mit Gnomemeeting o.ä. zur Bildtelefonie verwenden. Was hier allerdings nicht funktionierte war der Einsatz der Kamera ausserhalb von Gebäuden. Der eingebaute Lichtregler kommt mit der hohen Intensität von Tageslicht nicht zurecht und das Bild erscheint nur noch weiss, egal wie fest an Kontrast und Helligkeit herumgeschraubt wird. Für Privateinsatz stellt diese Kamera unter Linux eine billige und gute Möglichkeit dar; für kommerziellen Einsatz scheinen die Treiber noch etwas zu wenig ausgereift und die Bildqualität zu niedrig.
Der Treiber hat sich zwar als stabil erwiesen, wenn er einmal geladen ist; wiederholter Zugriff von einzelnen Videoapplikationen darauf bewirkten aber teilweise einen Systemstillstand (Programm "webcam" aus xawtv). Auch Probleme bereitete der Einsatz eines USB-Verlängerungskabels; Dies verursachte zwar keinen Fehler, aber ein (kommentarlos) schwarz bleibendes Videobild. Spcaview muss teilweise mehrfach gestartet werden, bis ein Bild erscheint. Dieses ist zudem vertikal und horizontal invertiert, kann jedoch mit vielen Applikationen automatisch korrigiert werden.
Schnappschuss des Videostreams (320x240 Pixel)